Früh am Morgen haben wir uns von unseren neu gewonnenen Freunden verabschiedet und uns in zwei Gruppen auf den Hajk Richtung Deutschland gemacht.
Leonie schreibt über den Hajk ihrer Gruppe:
Morgens, nach einer kurzen Abschiedsrunde von den anderen Teilnehmern des Subcamps, machte sich unsere Gruppe auf, um das Ziel des erstens Umschlag zu erreichen. Wir sollten zur „Sahara“ laufen, einer großen Sanddüne mitten im Wald und dort eine Sandburg bauen. Nachdem wir unser Werk beendet hatten, öffneten wir den nächsten Umschlag und liefen weiter. Das nächste Ziel war an einem Fluss gelegen und unsere Aufgabe war es herauszufinden, was dort ist. Da wir uns nicht einig waren, fragten wir zwei Passanten, die uns erklärten, dass es an diesem Ort eine Fischtreppe gibt. Die nächsten 2 Stunden liefen wir auf einem Fahrradweg und da in dem Brief stand, dass unser nächster Halt ein Park sein würde, freuten wir uns schon darauf, dort eine eine Pause einzulegen. Doch bis wir dort waren mussten wir noch einige Kilometer laufen. Unterwegs begegneten wir immer wieder nette Menschen, die uns weiterhin viel Spaß und einen schönen Tag wünschten und einmal bekamen wir sogar kleine Medaillons geschenkt, die uns beschützen sollten. Als wir endlich den Park erreichten, waren wir ein wenig enttäuscht, denn er war ziemlich vertrocknet und lud nicht wirklich zum Verweilen ein. Doch da wir schon seit längerer Zeit keine Pause mehr gemacht hatten, setzten wir uns und aßen unsere Lunchpakete, die wir am Morgen gerichtet hatten. Während der Pause kam die Frage auf, ob wir in einen Supermarkt gehen sollen, doch wir verschoben es auf später, was sich als großer Fehler herausstellen wird. Frisch gestärkt machten wir uns auf und liefen (mal wieder an Landstraßen entlang) weiter. Wir waren schon erschöpft, doch nachdem einige von uns bei einer netten Frau ihre leeren Trinkflaschen auffüllen durften, waren wir schnell an der deutschen Grenze. Noch ein Stückchen entfernt war unsere nächste Station, ein Kieswerk mit Baggersee, aber dies war Privatgelände, weshalb wir nichts genaueres erkennen konnten. Schließlich öffneten wir den letzten Umschlag für diesen Tag, in dem stand, dass wir uns etwas zu essen holen und einen Schlafplatz suchen sollten. Nun fiel uns auf, dass wir unterwegs nichts eingekauft hatten und die deutschen Supermärkte sonntags geschlossen haben. Wir entdeckten einen Campingplatz und fragten, ob wir dort übernachten könnten, doch wir wurden abgewiesen. Also beschlossen wir, uns eine Wiese zu suchen auf der wir schlafen könnten und Essen zu bestellen. Allerdings stellte sich heraus, dass große Lieferdienste nicht in kleine Dörfer liefern und bei den lokalen Restaurants nahm keiner bei unseren Anrufen ab. So, wie wir ratlos da saßen und überlegten, was wir tun sollten, kamen zwei ältere Ehepaare, die sich erkundigten, was mit uns los sei. Wir schilderten unsere Lage und die Leute riefen, bei allen möglichen Nummern an, um uns zu helfen. Ziemlich schnell stellte sich heraus, dass unsere einzige Möglichkeit etwas zu Essen zu bekommen, uns in das zu Fuß etwa 2 Stunden entfernte Itterbeck führte. Nach einer halben Stunde am Telefon, boten uns die Leute an, dass sie uns nach Itterbeck mitnehmen können und wir nahmen das Angebot an. In Itterbeck erhielten wir in einem Fastfood-Restaurant auch endlich etwas zu Essen, worüber wir sehr froh waren. Als wir fertig gegessen hatten, fragten wir andere Gäste nach Möglichkeit für einen Schlafplatz und machten uns auf den Weg zu einem Bauernhof. Dabei begegneten wir einer Frau, die wir nochmals nach dem Weg fragten. Als wir einige Meter weiter gegangen waren, rief sie uns zurück und bot uns an, dass wir in ihrem Wohnzimmer übernachten können. Wir waren ziemlich überrascht, doch nahmen das Angebot dankend an. Kurze Zeit später hatten wir unsere Isomatten und Schlafsäcke ausgebreitet und waren froh, dass wir endlich einen Schlafplatz hatten.
Am nächsten Morgen nutzten wir es aus, dass wir etwas länger schlafen konnten, da wir schon an unserem Endziel waren. Nachdem wir unsere Sachen wieder gepackt hatten, verabschiedeten und bedankten wir uns nochmal herzlichst bei unseren Gastgebern, bevor wir zu einem Supermarkt gingen. Dort kauften wir uns etwas zum Frühstück und kleine Sachen für die Zugfahrt. Anschließend setzen wir uns auf eine Bank vor dem Supermarkt und frühstückten. Kurze Zeit später kam auch die andere Haikgruppe und wir tauschten uns über das Erlebte aus, während wir auf die Leiter warteten.
Jonas schreibt über den Hajk seiner Gruppe:
Als wir morgens aufgestanden sind, haben wir vor den anderen Gruppen aus unserem Sub- Camp etwas zu essen bekommen, da wir so früh wie möglich loswollten. Nach dem Essen haben wir noch die letzten Sachen in unseren Rucksack gepackt. Danach haben wir die Aufteilung der Gruppen mitgeteilt bekommen. Dann bekam jede Gruppe ein Heft mit Umschlägen, die uns den Weg weisen sollten.
Der erste Umschlag führte uns zur Sahara in Ommen, die wir nach etwa einer Stunde erreichten. Dort machten wir unsere erste Pause und erledigten die erste Aufgabe. (Sandburg bauen, Schätzfrage beantworten)
Nach der Aufgabe öffneten wir Umschlag Nummer 2. Dieser führte uns zu dem Landschaftsschutzgebiet Zandstuve. In diesem Park aßen wir unsere Vesper auf und öffneten unseren nächsten Umschlag, der uns zu einem Museum führte. Auf dem Weg dorthin machten wir noch eine Pause bei einer Eisdiele. Dort holten wir uns ein Eis und füllten unsere Wasserflaschen auf.
Als wir dann endlich am Veenmuseum angekommen waren, war es allerdings schon ziemlich spät. Wir hatten noch keinen Schlafplatz und auch noch kein Abendessen. Noch deprimierter waren wir, nachdem wir feststellten, dass die nächste Wirtschaft 1 Stunde zu Fuß entfernt war und kein Lieferdienst bereit war in eine so abgelegene Gegend zu liefern. Nachdem wir es dann doch noch an unseren Zielort geschafft hatten gab es nur noch eine Wirtschaft die geöffnet hatte. Kurz später stellte sich dann aber heraus, dass sie die Küche schon geschlossen hatten. Nach kurzem Zögern konnten wir sie dann aber doch dazu überreden, dass sie für uns nochmal eine Ausnahme machen sollten. Nach der Stärkung, die wir alle gebraucht hatten, fanden wir im Wald eine Schutzhütte, die wir mit einer Plane abdeckten, um die Kälte etwas draußen zu halten. Der Schlaf tat allen gut, denn nach etwa 35km brauchte jeder eine etwas größere Pause.
Am nächsten Morgen trafen wir uns mit der anderen Gruppe am Edeka, frühstückten und warteten auf unsere Leiter. Endlich hatten wir unser Ziel erreicht.
Und was haben die Leiter so gemacht?
Wir haben die Stellung gehalten. Außer uns waren nämlich nur noch eine weitere Gruppe und ein paar hartgesottene Helfende auf dem Platz. Also haben wir uns einen Vorrat an Klopapier gesichert und die Kinder- und Allgemeinzelte abgebaut. Kein Hajk, aber auch anstrengend 😀